Meine Stempel-Bekehrung

Nie im Leben werde ich 15€ oder mehr für so ein Stempelset hinblättern

Dieser Satz hat vor knapp einem Jahr meine Lippen verlassen und war ironischerweise der erste Schritt in meine Stempelsucht.

Ich hatte zu dem Zeitpunkt mit Filofaxing angefangen und war sofort Feuer und Flamme für die schönen Taschenkalender-Dekorationen mit Washi Tapes, Stickern und co..
Zu meinem vollen Glück haben nur noch niedliche Stempel gefehlt – die coolen zum Durchgucken – aber ich konnte mich noch nicht überwinden, welche zu kaufen (wenn man noch nie damit gearbeitet hat, kann man natürlich nicht wissen, was man verpasst ).

Aber ich hatte schon eine Lösung für meinen Dickkopf:

Ich mach’ mir einfach meine eigenen Stempel. pah.

Also los in den Künstlerbedarf, Vinyl und Linolschnitt-Werkzeug gekauft und so entstanden die ersten eigenen Stempel für meinen Filofax.


Ich habe nach Lust und Laune Formen und Muster geschnitzt und wenn ich ein Stempeldesign gesehen habe, was mir gefallen hat, habe ich es einfach selber umgesetzt.

Ich bin aber nicht bald an meine Grenzen gestoßen.

Filigrane Textstempel kann ich mir nicht selber schnitzen

Ich war aber immer noch nicht der Meinung, mir ein qualitatives Stempelset kaufen zu müssen. Stattdessen habe ich mir ein 4€ Set aus dem Internet bestellt, bestehend aus einem Klarsichtstempel-Alphabet und einem kleinen Acrylblock.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch nie einen Klarsichtstempel in der Hand gehabt und dass es kolossale qualitative Unterschiede bei Stempelsets gibt, durfte ich noch lernen.
Naiv dachte ich, ein Schnäppchen gemacht zu haben…

Beim Auspacken haben die Stempel schon einen sehr *räusper*gesundheitsgefährdenden Eindruck gemacht: Sie haben einen eindringlichen China-Fabrik-Geruch verströmt und waren glitschig von den austretenden Weichmachern. Doch nicht genug, denn in den Formen waren Bläschen, die den Stempelabdruck ruinierten, weil dort keine Farbe haften konnte.

Das war mein erster Eindruck und ich habe das Thema Stempelkauf erst einmal sein gelassen und mich wieder meiner Schnitzerei zugewandt.

Vom Filofaxing bin ich über Youtube auf das Kartenbasteln gestoßen. Ich habe mein Arsenal auf Distress Ink Stempelkissen und Heißluft-Embossing erweitert, um mich für meine ersten Karten zu wappnen.

Die Vielfalt der Stempel aus den Kartenvideos haben meinen Wunsch nach filigranen Textstempeln wieder aufleben lassen. Fast ein halbes Jahr nach meinem ersten Fehlkauf habe ich – halb widerwillig und auch nur weil gerade Sale war – zwei Sets mit netten Sprüchen von Dani Peuss bestellt.

Beim Auspacken derer hat sich eine neue Dimension für mich eröffnet. Die Aufmachung der Verpackung und die Qualität der Stempel war für mich in diesem Moment außerirdisch.
Kein beißender Geruch, der Abdruck war porentief rein und sie hatten eine solide Dicke, sodass man keine Angst haben musste, sie beim Ablösen von der Folie zu zerreißen.
Ein rundum wertiges Gefühl, wenn man sie in der Hand gehalten hat und der Spaß beim Basteln stieg unermesslich.

Diese beiden Sets haben den Weg für viele weitere in mein Zuhause geebnet und ich habe gelernt, wieso hochwertige Stempel ihr Geld wert sind. Ich bin froh, diese Erfahrungen gemacht zu haben und schätze die Firmen sehr, die mit Leidenschaft schöne Stempel herstellen.

Falls Du auch eine Horrorgeschichte zu billigen Stempelsets hast, hinterlasse mir gerne einen Kommentar

Ein Gedanke zu „Meine Stempel-Bekehrung

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